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zwischenhaus
Die Fragen nach der Zukunft unseres Planeten sind allgegenwärtig, ebenso die sozialen Bewegungen unsere Lebensweise im Sinne der Erde anzupassen. Das Bewusstsein für die Endlichkeit der Ressourcen und den menschengemachten Klimawandel führen zu Bewegungen wie Verkehrswende  und Bauwende. Verglichen mit diesen planetaren Grenzen wirken die Aufgaben, die uns entwerfenden ArchitektInnen anvertraut werden zunächst klein und unbedeutend. Welche Rolle spielt schon die einzelne Wohnung, das einzelne Haus? Nicht nur über den Boden, auf dem es steht, den Baumaterialien, dem Strom aus der Steckdose und dem Gas für die Heizung sind unsere Häuser mit der unmittelbaren Umwelt und globalen Netzwerken verbunden. Auch über das Verhältnis zum Nachbarn, zur Sonne und Garten und im Bezug zu Nahrungs- und Mobilitätsnetzwerken entstehen Wechselwirkungen zwischen Architektur und unserer Lebensweise.

Im ländlichen Raum des rheinischen Braunkohlereviers materialisieren sich die Folgen einer auf fossiler Energie basierten Gesellschaft. So führen der Abbau und das Verbrennen der Braunkohle in den Tagebaugebieten Hambach, Inden und Garzweiler, neben dem Eingriff in die Landschaft auch zu enormen Auswirkungen auf den Lebensraum der BewohnerInnen. Seit den 70er Jahren werden Dörfer leergezogen und abgerissen; an anderer Stelle werden neue Siedlungen angelegt, deren Grundstücksraster sich stückweise mit Einfamilienhäusern und Leben auffüllen. Schaufelbagger fressen die Äcker und die gewachsenen sozialen Beziehungen der Region. Energiekonzerne und Politik stehen Aktivisten gegenüber. Der politische Kampf um die Energiewende hat hier seine vorderste Front im zivilen Ungehorsam der Baumhäuser und Mahnwachen.