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last places for women in afghanistan

During a short stay in my father’s home country, Afghanistan, I captured and documented how women live under the dehumanizing conditions of Taliban rule — and how, despite everything, they continue to resist. I wanted to connect with women on the ground, to listen to their stories and to understand where resistance and connection still take place. In my work, I trace these remaining spaces where women continue to gather, exchange, and organize. The places may seem ordinary, yet hold immense social and political weight. This book is my attempt to document these spaces, but also to reveal the fragile layers of presence that persist within them. By combining both research and narrative, the project becomes both an archive and a way to make visible how women in Afghanistan continue to claim space. 

The book unfolds on two levels:

On the right: fragments of my journey – images, poems, sketches, moments of presence. 


On the left: research and analysis – context interwoven with personal observation.

They form a dialogue, and the connections between them are not fixed. Things can be read across, mirrored, or contrasted – creating shifting relations between everyday detail and broader context. The structure of the book is organized around the places explored in the work.





















Meine Familie väterlicherseits hat versucht, ihr ganzes Leben in ein paar Koffer zu packen. Sie mussten aus Afghanistan fliehen und ihre Heimat hinter sich lassen. Was sie mir von dieser Heimat erzählen, sind ihre Erinnerungen an die guten Zeiten: unzählige Geschichten von reifen Granatäpfeln, Lehmmauern, Drachen, die in den Himmel steigen, süßer Eiscreme und einem warmen Lebensgefühl. Doch das Afghanistan, das ich aus den Nachrichten kenne, zeigt ein anderes Bild. Ein Land im ständigen Umbruch, geplagt von Machtwechseln. Alle zehn Jahre eine neue Besatzung, die kommt, bleibt und wieder geht. Und mit jedem Wechsel verändern sich auch die Rechte der Menschen – besonders die der Frauen. Ihre Rechte werden gewährt, entzogen, wieder versprochen, dann doch wieder aberkannt. Mein Baba, ist in Kabul geboren. Er ist Arzt und reist regelmäßig mit seiner Hilfsorganisation „in die Heimat“, wie er sagt. Mit acht Jahren beschließe ich, ihn eines Tages zu begleiten. Meine Neugier über meine eigene Herkunft war schon immer groß. Doch es sollten noch siebzehn weitere Jahre vergehen, bis ich diesen Schritt tatsächlich wage. Ich möchte mich mit Frauen Vorort austauschen und herausfinden, wie sie unter diesen entmenschlichenden Bedingungen leben.

Welche Orte bleiben, an denen sich Frauen aufhalten, austauschen, organisieren und Widerstand leisten können. Ich möchte mein Privileg nutzen und ihre Geschichten hörbar und ihre Leben und ihren Widerstand sichtbar zu machen. Ich schreibe diese Arbeit auch aus persönlichen Gründen. Diese Reise zu machen, hat mich große Überwindung gekostet. Ich weiß, dass ich in einer privilegierten Situation dorthin reise. Ich habe einen deutschen Pass, eine Rückflugmöglichkeit, finanzielle Sicherheit. Ich kann das Land wieder verlassen. Die Frauen, über die ich in dieser Arbeit schreibe, können das nicht. Trotzdem bleibt die Angst. Nicht nur wegen der Situation im Land sondern wegen der Konfrontation mit meiner eignen Identität, die ich bis vor der Reise teils an dieses Erinnerungskonstrukt einer Heimat geknüpft hatte. Mich beschäftigten die Fragen: Wo kommt meine Familie, und damit auch ich her? Hat dieses Land überhaupt irgendwas mit mir zu tun? Werde ich trotz allem ein Gefühl von Zugehörigkeit verspüren und will ich das überhaupt? Ich bin daher im Prozess, also wenn ich an meinem Laptop sitze und schreibe, die ganze Zeit mit emotionaler Arbeit und identitärer Reflektion konfrontiert. Eine Herausforderung die mir das Arbeiten zeitweise schwer gemacht hat. Ich bin eine Person, die sehr verbunden mit ihrer Gefühlswelt ist und meine Emotionen eigentlich fast immer auch mit meinem Umfeld kommunizieren kann. In Afghanistan gingen mir aber viele Situationen viel zu nahe, sodass ich nun in der Reflexion und beim Lesen meiner Notizen und Aufschreiben meiner Erinnerungen merke, wie distanziert ich mich gerade dann ausdrücke wenn mir die Erfahrungen besonders nahe gehen. 

Viele Dinge die ich erlebt habe kann ich nicht richtig in Worte fassen, verarbeiten oder einordnen. Um meinen Beobachtungen und Erinnerungen gerecht zu werden, habe ich diese Arbeit in zwei parallele Ebenen aufgebaut: Im wissenschaftlichen Teil dokumentiere ich meine Recherchen zu den Orten, verflochten mit meinen Erlebnissen. Im künstlerischen Teil zeige ich meine aufgearbeiteten Erinnerungen – ergänzt durch Zeichnungen und Fotos. Beide Teile untersuchen parallel die Unsichtbarmachung, also die Auslöschung von Frauen aus dem öffentlichen Raum und die wenigen Orte, die ihnen bleiben: Innenhof, Küche, Schule, Hochzeit und Beautysalon. 

Das was folgt ist ein kleiner Einblick in ein Afghanistan, gesehen durch die Augen einer deutsch/afghanischen Architekturstudentin, die innerhalb von zwei Wochen versucht, Fragen zu stellen über die Heldinnen Afghanistans und ihre Orte. Daher hoffe ich, dass die Arbeit, etwas fühlen lassen kann und das ich eine Brücke bauen kann in ein Land, dessen Stimmen und Geschichten es verdienen, gehört zu werden.